Konzern

CHF Mio.

  

Veränderung

 

2022

2021

%

%1)

%2)

Auftragseingang

3’858

3’948

−‍2.3

1.5

0.7

Nettoumsatz

3’597

3’176

13.2

17.2

16.5

Auftragsbestand

2’081

1’873

11.1

15.9

14.2

Personalbestand Durchschnitt

14’053

13’375

5.1

 

4.6

1) Bereinigt um Wäh­rungs­effekte
2) Bereinigt um Währungs- und Akqui­si­ti­onseffekte


Die Märkte von Bucher Industries schwächten sich im Verlauf von 2022 ab, die Stimmung blieb jedoch ins­gesamt posi­tiv. Während der Auf­trags­ein­gang bis zur Jahresmitte noch anstieg, nahm er im zweiten Halbjahr auf sehr hohem Niveau ab. Die Situation in der Liefer­kette ver­bes­ser­te sich gegen Mitte Jahr, blieb aber auf­grund der COVID-19-Situation in China sowie der ange­spann­ten Energielage her­aus­fordernd. Schwierig war auch die Rekru­tie­rung von qua­li­fi­zier­ten Mit­ar­bei­ten­den, vor allem in den USA. Obwohl dadurch die Effizienz der Abläufe beein­träch­tigt wurde, konnte der Umsatz erneut deutlich gestei­gert werden, was nebst höheren Volumen auch auf gestiegene Preise zurück­zu­führen war. Die Erstar­kung des Schweizer Frankens wider­spiegelte sich in einem negativen Wäh­rungs­effekt von rund vier Prozent­punkten. Der Auf­trags­be­stand des Konzerns blieb mit sieben Monaten sehr hoch. Die Betriebs­gewinn­marge dürfte den Vor­jahres­wert über­tref­fen. Das Konzern­ergebnis sollte wegen des höheren Betriebs­er­geb­nis­ses und eines tieferen Steuersatzes deutlich über dem Vorjahr liegen.
 

Kuhn Group

CHF Mio.

  

Veränderung

 

2022

2021

%

%1)

Auftragseingang

1’613

1’676

−‍3.8

−‍0.6

Nettoumsatz

1’510

1’319

14.5

17.6

Auftragsbestand

1’019

941

8.3

12.1

Personalbestand Durchschnitt

5’994

5’740

4.4

 

1) Bereinigt um Wäh­rungs­effekte


Sehr hohes Pro­duk­ti­ons­volumen

Land­ma­schi­nen waren 2022 weiter­hin stark nach­ge­fragt. Gute Preise für Agrar­produkte sorgten dafür, dass die land­wirt­schaft­lichen Einkommen trotz stei­gen­dem Kostendruck auf hohem Niveau lagen. Die Lieferschwie­rig­kei­ten auf Seiten der Land­tech­nikfirmen, von Kundinnen erwartete kon­ti­nu­ier­li­che Preis­er­höhung­en und ins­gesamt tiefe Lager­be­stände im Vertriebsnetz wirkten nachfrage­verstärkend. Jedoch berich­te­ten die Händler ab Mitte 2022 von einer leichten Abschwä­ch­ung beim Verkauf an die land­wirt­schaft­lichen Pro­du­zen­ten. Der Auf­trags­ein­gang von Kuhn Group lag vor­wie­gend währungs­bedingt unter dem aus­ser­or­dent­li­ch hohen Vor­jahres­niveau, der Auf­trags­be­stand stieg erneut an. Die Schwie­rig­kei­ten in der Liefer­kette sowie bei der Rekru­tie­rung be­stan­den fort. Die Kapa­zi­tä­ten waren das ganze Jahr über sehr stark aus­ge­lastet. Das Pro­duk­ti­ons­volumen war ent­spre­chend hoch, was zusammen mit Preis­er­höhung­en zu einem deutlichen Umsatz­anstieg führte, ins­be­son­de­re in Bra­si­li­en. Die Betriebs­gewinn­marge dürfte in der Grös­sen­ord­nung des Vorjahrs liegen.
 

Bucher Municipal

CHF Mio.

  

Veränderung

 

2022

2021

%

%1)

%2)

Auftragseingang

619

599

3.4

8.2

 

Nettoumsatz

529

523

1.3

5.9

 

Auftragsbestand

310

237

30.9

37.1

 

Personalbestand Durchschnitt

2’421

2’355

2.8

 

2.6

1) Bereinigt um Wäh­rungs­effekte
2) Bereinigt um Währungs- und Akqui­si­ti­onseffekte


Schwie­rig­kei­ten bei der Beschaffung

Nach einem ersten Halbjahr mit aus­ser­or­dent­li­ch hoher Nach­frage zeichnete sich ab Mitte Jahr eine Nor­ma­li­sie­rung ab. Ins­ge­samt nahm der Auf­trags­ein­gang von Bucher Municipal zu, mit Kom­pakt­kehr­fahr­zeugen und Spezialkehrmaschinen als wichtige Treiber. Wie schon im Vorjahr war die Pro­duk­ti­on auch 2022 durch Engpässe in den glo­ba­len Liefer­ketten stark beein­träch­tigt, was sich vor allem im ersten Halbjahr negativ auf die Pro­duk­ti­ons­effizienz auswirkte. In der zweiten Jahres­hälfte konnte das Pro­duk­ti­ons­volumen erhöht werden und der Umsatz resul­tier­te ins­gesamt auf Vor­jahres­niveau. Die Betriebs­gewinn­marge dürfte auf dem tiefen Niveau des Vorjahrs liegen. Gründe dafür waren die Schwie­rig­kei­ten in der Liefer­kette, die Re­duk­ti­on der Tätig­keiten in Russ­land und das her­aus­fordernde Geschäfts­umfeld in China.
 

Bucher Hydraulics

CHF Mio.

  

Veränderung

 

2022

2021

%

%1)

%2)

Auftragseingang

764

856

−‍10.8

−‍8.3

−‍10.2

Nettoumsatz

756

681

11.0

13.5

12.0

Auftragsbestand

316

320

−‍1.2

1.9

1.9

Personalbestand Durchschnitt

2’921

2’704

8.0

 

7.5

1) Bereinigt um Wäh­rungs­effekte
2) Bereinigt um Währungs- und Akqui­si­ti­onseffekte


Sehr hohe Auslastung

Die Nach­frage nach Hydrau­lik­lö­sun­gen liess im Berichts­jahr nach einem äusserst dyna­mi­schen Vorjahr auf sehr hohem Niveau nach. Der Rück­gang war vor allem in China beachtlich. Im zweiten Halbjahr stellte sich auch in Teilen Europas sowie in Nord­amerika eine Nor­ma­li­sie­rung ein. Während die wichtigen Segmente Förder­technik und Bau­maschinen klar rück­läufig waren, verblieb die Nach­frage nach Hydrau­lik­lö­sun­gen in der Land­tech­nik auf hohem Niveau. Die Kapa­zi­tä­ten waren während des ganzen Jahres stark aus­ge­lastet. Die Division konnte den Umsatz auch dank Preis­er­höhung­en deutlich steigern, besonders ausgeprägt war das Umsatz­wachs­tum in Nord­amerika. Dank des höheren Umsatzes, der guten Kosten­struktur und der Preis­an­passun­gen dürfte sich die Betriebs­gewinn­marge gegen­über der Vor­jahres­periode verbessern.
 

Bucher Emhart Glass

CHF Mio.

  

Veränderung

 

2022

2021

%

%1)

Auftragseingang

578

522

10.8

18.3

Nettoumsatz

525

394

33.2

42.2

Auftragsbestand

319

285

11.8

19.5

Personalbestand Durchschnitt

1’600

1’577

1.5

 

1) Bereinigt um Wäh­rungs­effekte


Hohe Umsatzsteigerung

Glasbehälter blieben über das gesamte Berichts­jahr im Trend, was die kunden­seitigen Pro­duk­ti­ons­ka­pa­zi­täten stark auslastete. Ent­spre­chend setzte sich der rasante Aufschwung der Inves­ti­tio­nen, der 2021 begonnen hatte, fort. Dies trotz der hohen Energie­preise, die vor allem die Glas­behälter­pro­du­zen­ten in Europa stark belasteten. Der Auf­trags­ein­gang der Division stieg auf sehr hohem Niveau deutlich an. Die Pro­duk­ti­ons­ka­pa­zi­täten waren an allen Standorten stark aus­ge­lastet. Der Umsatz wuchs gegen­über dem noch tiefen Vorjahr markant. Die Betriebs­gewinn­marge dürfte auch dank eines starken zweiten Halbjahrs von bereits hohem Niveau noch­mals deutlich anstei­gen. Treiber für diese sehr erfreuliche Ent­wick­lung waren das hohe Umsatz­volumen bei einer weiter­hin tiefen Kosten­basis, eine ver­bes­ser­te Effizienz, posi­tive Wäh­rungs­effekte sowie ein ins­gesamt vorteilhafter Produkte- und Projekte­mix.
 

Bucher Specials

CHF Mio.

  

Veränderung

 

2022

2021

%

%1)

%2)

Auftragseingang

363

366

−‍0.8

3.2

−‍1.7

Nettoumsatz

347

321

8.0

12.1

8.8

Auftragsbestand

154

121

27.6

34.4

8.6

Personalbestand Durchschnitt

1’057

937

12.8

 

8.0

1) Bereinigt um Wäh­rungs­effekte
2) Bereinigt um Währungs- und Akqui­si­ti­onseffekte


Unterschiedliche Marktent­wick­lungen

Das Berichts­jahr war ins­gesamt von einer posi­tiven Markt­stim­mung geprägt. Einzig die Märkte von Bucher Land­tech­nik waren auf hohem Niveau und nach einigen Jahren mit sehr gutem Verlauf rück­läufig. Der Auf­trags­ein­gang von Bucher Specials lag auf Vor­jahres­niveau. Alle vier Geschäftseinheiten hatten weiter­hin mit Problemen in der Liefer­kette zu kämpfen. Insbesondere die Versorgungslage bei Elek­tro­nik­kom­po­nen­ten und Land­ma­schi­nen war sehr her­aus­fordernd. Der Umsatz stieg an, was auch auf den hohen Auf­trags­be­stand zu Jahresbeginn zurück­zu­führen war. Die Betriebs­gewinn­marge dürfte trotz eines starken Anstiegs der Material­kosten sowie der Aufwände für Akqui­si­ti­onen stabil bleiben. Im Dezember übernahm Bucher Unipektin die polnische Firma B&P Engineering mit einem Umsatz von CHF 40 Mio. und 400 Mit­ar­bei­ten­den. Das Unter­neh­men stellt Anlagen für die Frucht­saft­pro­duktion sowie Edel­stahl­tanks für die Getränke­industrie her. Damit kann Bucher Unipektin der Kund­schaft nun die gesamte Prozesslinie aus einer Hand anbieten.
 

Aussichten 2023

Der Konzern erwartet, dass sich die Nach­frage im laufenden Jahr ausgehend von einem sehr hohen Niveau weiter nor­ma­li­sie­ren wird. Dank des aussergewöhnlich hohen Auf­trags­be­stands per Ende 2022 werden die Kapa­zi­tä­ten ins­be­son­de­re im ersten Halbjahr stark aus­ge­lastet bleiben. Höhere Personal- und sonstige operative Kosten können nur teilweise durch Preis­er­höhung­en weiter­ge­geben werden und dürften daher zu einem stei­gen­den Margen­druck führen. Davon sind alle Di­vi­sio­nen betroffen, jedoch in unter­schied­lichem Aus­mass. Kuhn Group rechnet mit einem Umsatz und einer Betriebs­gewinn­marge in der Grös­sen­ord­nung von 2022. Bucher Municipal erwartet ein leichtes Umsatz­wachs­tum sowie eine Erholung der Betriebs­gewinn­marge. Bucher Hydraulics geht von einem ähnlichen Umsatz wie 2022 und einer leicht tieferen Betriebs­gewinn­marge aus. Bucher Emhart Glass rechnet mit einem Umsatz auf dem sehr hohen Niveau von 2022. Die Betriebs­gewinn­marge sollte im Bereich des Werts von 2021 ausfallen. Bucher Specials geht auch dank der Akqui­si­ti­on von B&P Engineering von einem Anstieg des Umsatzes aus, bei einer Betriebs­gewinn­marge in der Grös­sen­ord­nung von 2022. Der Konzern erwartet einen Umsatz in der Grös­sen­ord­nung von 2022, mit sich kom­pen­sie­ren­den Preis- und Wäh­rungs­effekten. Die Betriebs­gewinn­marge wird ins­be­son­de­re auf­grund höherer Per­so­nal­kos­ten unter Druck kommen und deshalb leicht unter dem Vorjahr liegen.

 

Kontakt für Investorinnen und Finanzanalysten

Manuela Suter, CFO

T +41 58 750 15 50

ir@bucherindustries.com

 

Kontakt für Medien

Silvia Oppliger, Leiterin Konzernkommunikation

T +41 58 750 15 40

media@bucherindustries.com


Zusätzliche Führungskennzahlen: Bucher Industries verwendet intern und extern Kennzahlen, die nicht von Swiss GAAP FER definiert sind. Die Zusammensetzung und die Berechnung der einzelnen Kennzahlen sind auf bucherindustries.com/de/zusaetzliche-fuehrungskennzahlen aufgeführt.