Konzern

CHF Mio.

Januar – Juni

Veränderung in

Gesamtjahr

 

2020

2019

%

%1)

%2)

2019

Auftragseingang

1’153

1’449

−‍20.4

−‍15.7

−‍16.5

3’008

Nettoumsatz

1’357

1’661

−‍18.3

−‍13.8

−‍14.4

3’106

Auftragsbestand

779

908

−‍14.2

−‍9.2

−‍9.9

1’019

Betriebsergebnis (EBITDA)

135

196

−‍31.0

 

 

368

in % des Nettoumsatzes

10.0%

11.8%

 

 

 

11.9%

Betriebsergebnis (EBIT)

94

155

−‍39.0

 

 

285

in % des Nettoumsatzes

7.0%

9.3%

 

 

 

9.2%

Konzernergebnis

68

122

−‍44.0

 

 

228

in % des Nettoumsatzes

5.0%

7.3%

 

 

 

7.3%

Gewinn pro Aktie in CHF

6.71

11.77

−‍43.0

 

 

21.92

Betrieblicher Free Cashflow

−‍25

−‍72

64.9

 

 

163

Nettoliquidität

78

2

n.a.

 

 

215

Bilanzsumme

2’369

2’517

−‍5.9

 

 

2’545

Eigenkapital

1’322

1’315

0.6

 

 

1’393

Eigenkapitalquote

55.8%

52.2%

 

 

 

54.7%

Eigenkapitalrendite (ROE)

13.2%

18.0%

 

 

 

17.0%

Betriebliche Nettoaktiven (NOA) Durchschnitt

1’208

1’200

0.6

 

 

1’214

Nettoaktivenrendite (RONOA) nach Steuern

11.6%

20.4%

 

 

 

19.0%

Personalbestand per Stichtag

12’4123)

13’281

−‍6.5

 

−‍8.3

13’107

1) Bereinigt um Währungseffekte
2) Bereinigt um Währungs-, Akquisitions- und Devestitionseffekte
3) Personalbestand: 12’811 Vollzeitstellen, davon 399 in Kurzarbeit

 

 


Das Jahr 2020 begann wie erwartet mit einer insgesamt soliden Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen von Bucher Industries. Ab Mitte März verschlechterte sich die Situation aber rapide mit der Ausbreitung der COVID-19-Pandemie auch in Europa. Die teils drastischen Massnahmen, welche die Behörden weltweit erliessen, führten zu starken operativen Einschränkungen. Der Konzern sah sich deshalb veranlasst, die Produktion an mehreren Standorten zeitweilig herunterzufahren. Einige Produktionsstätten wurden aufgrund behördlicher Anordnung geschlossen. In diesem schwierigen Umfeld gingen der Auftragseingang und der Umsatz des Konzerns gegenüber dem sehr hohen Vorjahreswert deutlich zurück. Die erneute Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber den wichtigsten Währungen wirkte sich mit rund 5 Prozentpunkten negativ aus. Bucher Industries hat zur Sicherstellung der Liquidität und Rentabilität unverzüglich Massnahmen initiiert. Mit der Normalisierung der Produktionsbedingungen reduzierte sich die Anzahl von Vollzeitstellen in Kurzarbeit von 1'800 per Ende April auf 400 per Ende Juni. Betroffen waren vor allem Mitarbeitende in Frankreich, Deutschland, der Schweiz, Italien und Grossbritannien. Am Ende der Berichtsperiode waren alle Standorte von Bucher Industries wieder operativ, manche allerdings mit gewissen Einschränkungen. Trotz der schwierigen Umstände erzielte der Konzern eine ordentliche Betriebsgewinnmarge. Das Betriebs- und das Konzernergebnis reduzierten sich um rund 40%.

Für weitere Herausforderungen gut gerüstet

Bucher Industries hat zur Sicherstellung der Liquidität verschiedene Massnahmen initiiert. So verstärkte der Konzern den Fokus auf das Management des Nettoumlaufvermögens, verschob Investitionen und baute die kommittierten Kreditlinien um CHF 140 Mio. auf CHF 300 Mio. aus. Die Nettoliquidität erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr und betrug erfreuliche CHF 78 Mio. Die Rendite auf den betrieblichen Nettoaktiven (RONOA) nach Steuern lag mit 11.6% deutlich unter dem langfristigen Zielwert von 20%, jedoch weiterhin über den Kapitalkosten. Die Eigenkapitalquote betrug 56%. Mit dieser soliden Finanzlage bleibt Bucher Industries für weitere Heraus­forderungen gut gerüstet.
 

Kuhn Group

CHF Mio.

Januar – Juni

Veränderung in

Gesamtjahr

 

2020

2019

%

%1)

2019

Auftragseingang

427

440

−‍3.1

4.8

1’141

Nettoumsatz

584

679

−‍14.0

−‍8.1

1’177

Auftragsbestand

236

214

10.1

18.3

411

Betriebsergebnis (EBITDA)

69

81

−‍14.9

 

135

in % des Nettoumsatzes

11.7%

11.8%

 

 

11.5%

Betriebsergebnis (EBIT)

51

62

−‍17.7

 

98

in % des Nettoumsatzes

8.8%

9.2%

 

 

8.3%

Personalbestand per Stichtag

5’1582)

5’354

−‍3.7

 

5’188

1) Bereinigt um Währungseffekte
2) Personalbestand: 5’213 Vollzeitstellen, davon 55 in Kurzarbeit


Gute operative Leistung unter sehr schwierigen Bedingungen

Kuhn Group hatte einen ordentlichen Start ins Jahr, danach verschlechterte sich das Marktumfeld der Division jedoch rapide. Die Pandemie wirkte sich erheblich auf die Nachfrage in der Gastronomie aus und führte zu Verwerfungen in Produktion und Lieferkette, was auf die Preise für Milch und Fleisch drückte. Insbesondere in Nordamerika gingen diese für die landwirtschaftlichen Produzenten vorübergehend deutlich zurück. Für den Ackerbausektor waren die Wetterbedingungen generell günstig, aber die Preise verblieben auf niedrigem Niveau. In Europa verstärkte COVID-19 die bestehenden Herausforderungen und Unsicherheiten. In Brasilien war die Marktlage dank der günstigen Konditionen für die Landwirte unverändert gut. In diesem regional unterschiedlichen Umfeld sank der Auftragseingang von Kuhn Group nur geringfügig. Mitte März musste die Division die Produktion in Frankreich herunterfahren. Dies geschah während ihrer wichtigsten Produktionsmonate. Entsprechend setzte sie alles daran, die produktions­seitigen Einschränkungen zu kompensieren und den Kunden die benötigten Maschinen zu liefern. Dank der bemerkenswerten Unterstützung vieler Mitarbeitenden erzielte Kuhn Group unter diesen sehr schwierigen Bedingungen eine gute operative Leistung.
 

Bucher Municipal

CHF Mio.

Januar – Juni

Veränderung in

Gesamtjahr

 

2020

2019

%

%1)

%2)

2019

Auftragseingang

225

263

−‍14.3

−‍9.2

−‍13.8

520

Nettoumsatz

215

260

−‍17.4

−‍12.5

−‍16.3

541

Auftragsbestand

165

183

−‍9.6

−‍4.4

−‍8.2

159

Betriebsergebnis (EBITDA)

13

26

−‍52.7

 

 

55

in % des Nettoumsatzes

5.8%

10.2%

 

 

 

10.2%

Betriebsergebnis (EBIT)

8

22

−‍64.5

 

 

46

in % des Nettoumsatzes

3.6%

8.5%

 

 

 

8.4%

Personalbestand per Stichtag

2’3093)

2’271

1.7

 

−‍6.9

2’370

1) Bereinigt um Währungseffekte
2) Bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte
3) Personalbestand: 2’314 Vollzeitstellen, davon 5 in Kurzarbeit


Nachfrage und Lieferkette durch Ausgangssperren beeinträchtigt

Nachdem die Nachfrage nach Produkten von Bucher Municipal im ersten Quartal 2020 auf hohem Niveau stabil geblieben war, nahm sie im zweiten Quartal deutlich ab. Nebst der behördlich angeordneten Schliessung von Standorten kam es bei der Division auch zu Problemen in der Lieferkette, da wichtige Lieferanten ihre Betriebe vorübergehend geschlossen hatten. Der Umsatz von Bucher Municipal nahm deutlich ab und die Betriebsgewinnmarge ging entsprechend zurück.
 

Bucher Hydraulics

CHF Mio.

Januar – Juni

Veränderung in

Gesamtjahr

 

2020

2019

%

%1)

2019

Auftragseingang

259

301

−‍14.0

−‍10.5

564

Nettoumsatz

268

352

−‍23.9

−‍20.8

649

Auftragsbestand

100

149

−‍32.6

−‍29.6

113

Betriebsergebnis (EBITDA)

36

56

−‍35.2

 

102

in % des Nettoumsatzes

13.6%

15.9%

 

 

15.8%

Betriebsergebnis (EBIT)

25

45

−‍43.8

 

81

in % des Nettoumsatzes

9.5%

12.8%

 

 

12.5%

Personalbestand per Stichtag

2’2782)

2’864

−‍20.5

 

2’766

1) Bereinigt um Währungseffekte
2) Personalbestand: 2’558 Vollzeitstellen, davon 280 in Kurzarbeit


Temporäre Reduktion und Schliessungen bei Maschinenherstellern

Auch bei Bucher Hydraulics war die Nachfrage im ersten Quartal 2020 auf Vorjahresniveau und im zweiten Quartal kam es zu einem starken Rückgang. Die Maschinenhersteller reduzierten ihre Produktion oder schlossen für mehrere Wochen ihren Betrieb. Entsprechend sank der Bedarf an hydraulischen Komponenten. Gegen Ende des Halbjahrs stabilisierte sich die Nachfrage oder zeigte sogar eine leichte Erholung, jedoch weiterhin deutlich unter Vorjahresniveau. In diesem Umfeld sanken der Auftragseingang und der Umsatz von Bucher Hydraulics markant. Dank der Kapazitätsanpassungen erzielte die Division eine zwar tiefere, aber den Umständen entsprechend gute Betriebsgewinnmarge.
 

Bucher Emhart Glass

CHF Mio.

Januar – Juni

Veränderung in

Gesamtjahr

 

2020

2019

%

%1)

%2)

2019

Auftragseingang

134

311

−‍56.8

−‍54.3

−‍54.4

524

Nettoumsatz

179

258

−‍30.5

−‍26.4

−‍26.1

487

Auftragsbestand

214

284

−‍24.6

−‍20.1

−‍19.5

271

Betriebsergebnis (EBITDA)

20

37

−‍46.5

 

 

74

in % des Nettoumsatzes

11.0%

14.3%

 

 

 

15.3%

Betriebsergebnis (EBIT)

15

32

−‍53.3

 

 

66

in % des Nettoumsatzes

8.4%

12.5%

 

 

 

13.5%

Personalbestand per Stichtag

1’694

1’753

−‍3.4

 

−‍3.1

1’770

1) Bereinigt um Währungseffekte
2) Bereinigt um Währungs-, Akquisitions- und Devestitionseffekte


Starke Verunsicherung bei Herstellern von Glasbehältern

Die Nachfrage nach Anlagen zur Herstellung von Glasbehältern erlitt einen Einbruch im ersten Halbjahr 2020. Der deutliche Rückgang des Konsums von Getränken in Glasbehältern führte zu einer erheblichen Verunsicherung bei den Kunden von Bucher Emhart Glass und zu Projektverschiebungen. In China fiel der Nachfragerückgang noch deutlicher aus als in anderen Regionen. In diesem Umfeld nahm der Auftragseingang der Division gegenüber der ausserordentlich hohen Vorjahresperiode um mehr als die Hälfte ab. Reisebeschränkungen verunmöglichten zudem Besuche der Verkaufs­mitarbeitenden und Servicetechniker beim Kunden vor Ort. In China setzte Bucher Emhart Glass die Anpassung der Kapazitäten und den Abbau von Personal fort. Insgesamt nahmen Umsatz und Betriebsgewinnmarge deutlich ab.
 

Bucher Specials

CHF Mio.

Januar – Juni

Veränderung in

Gesamtjahr

 

2020

2019

%

%1)

%2)

2019

Auftragseingang

127

164

−‍22.4

−‍20.2

−‍21.6

324

Nettoumsatz

137

145

−‍5.6

−‍3.4

−‍5.3

316

Auftragsbestand

72

91

−‍21.8

−‍19.3

−‍21.0

82

Betriebsergebnis (EBITDA)

7

8

−‍17.1

 

 

25

in % des Nettoumsatzes

5.0%

5.6%

 

 

 

7.8%

Betriebsergebnis (EBIT)

5

6

−‍23.3

 

 

20

in % des Nettoumsatzes

3.4%

4.1%

 

 

 

6.2%

Personalbestand per Stichtag

9083)

971

−‍6.5

 

−‍10.1

948

1) Bereinigt um Währungseffekte
2) Bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte
3) Personalbestand: 967 Vollzeitstellen, davon 59 in Kurzarbeit


Schwierigkeiten in der Getränkeindustrie

Die in der Getränkeindustrie tätigen Geschäftseinheiten von Bucher Specials waren mit einer stark nachlassenden Nachfrage konfrontiert. Bucher Vaslin war von der lang andauernden Stilllegung des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens in den Hauptmärkten Frankreich, Italien, Spanien und USA betroffen. Bei Bucher Unipektin nahm der Auftragseingang aufgrund von Projektverschiebungen seitens der Kunden ebenfalls sehr stark ab. Der Umsatz entwickelte sich hingegen positiv, was in erster Linie auf den guten Auftragsbestand zu Beginn der Berichtsperiode zurückzuführen war. Für Bucher Landtechnik zeigte sich der Geschäftsverlauf trotz weiterhin bestehender Unsicherheiten im Schweizer Agrarmarkt vorerst positiv. Jetter spürte die nachlassende Nachfrage bei Bucher Emhart Glass. In diesem schwierigen Umfeld nahm der Auftragseingang von Bucher Specials markant ab. Der Umsatz und die Betriebsgewinnmarge waren ebenfalls rückläufig.
 

Aussichten 2020

Der Konzern rechnet für die zweite Jahreshälfte mit einer schrittweisen Erholung des Geschäftsverlaufs. Den Aussichten unterliegt die Annahme, dass sämtliche Produktionsstandorte operativ sind, allerdings mit gewissen Einschränkungen aufgrund von Vorkehrungen zum Gesundheitsschutz der Mitarbeitenden. Insgesamt bleiben die Unsicherheiten jedoch hoch und die Visibilität stark eingeschränkt. Kuhn Group erwartet, dass die Preise im Ackerbausektor auf tiefem Niveau verharren und sich die globale Wirtschaftskrise dämpfend auf den Konsum von Milchprodukten und Fleisch auswirkt. Entsprechend dürften die landwirtschaftlichen Einkommen generell unter Druck bleiben, vor allem in Nordamerika. Für das Jahr 2020 rechnet die Division mit einem Umsatzrückgang im Rahmen der ersten sechs Monate. Die Betriebsgewinnmarge dürfte aufgrund der Saisonalität tiefer als in der Berichtsperiode ausfallen. Bucher Municipal geht für den weiteren Verlauf des Jahres von einer verbesserten Marktlage aus. Die Division rechnet daher im zweiten Halbjahr mit einer Erholung des Umsatzes gegenüber der Berichtsperiode. Die Betriebsgewinnmarge für das Gesamtjahr sollte im mittleren einstelligen Bereich zu liegen kommen. Bucher Hydraulics erwartet im weiteren Verlauf des Jahres eine schrittweise Stabilisierung des Hydraulikmarkts. Die Unsicherheiten für die Maschinenhersteller bleiben jedoch hoch. Die Division geht für das Jahr 2020 von einem vergleichbaren Umsatzrückgang wie im ersten Halbjahr aus. Trotz des substanziellen Umsatzrückgangs wird mit einer hohen einstelligen Betriebsgewinnmarge gerechnet. Bucher Emhart Glass erwartet im weiteren Verlauf des Jahres nur eine sehr langsame Erholung der Nachfrage. Der Umsatz sollte sich im zweiten Halbjahr dank eines guten Auftragsbestands gegenüber dem ersten Halbjahr erholen. Die Betriebsgewinnmarge dürfte in der Grössenordnung der Berichtsperiode ausfallen. Bucher Specials geht aufgrund anhaltender Unsicherheiten von einem weiterhin schwierigen Umfeld im Bereich der Getränkeindustrie aus. Die Division rechnet für das Gesamtjahr mit einem deutlichen Umsatzrückgang gegenüber 2019. Die Betriebsgewinnmarge dürfte dank diverser Kostensparprogramme positiv bleiben. Trotz der bestehenden Unsicherheiten erwartet der Konzern für das Gesamtjahr einen Umsatzrückgang in der Grössenordnung des ersten Halbjahrs und eine Betriebsgewinnmarge im mittleren einstelligen Bereich sowie ein entsprechendes Konzernergebnis.


Der Halbjahresbericht sowie das Investor-Relations-Handout zum Halbjahresergebnis 2020 (nur in Englisch) sind unter Finanzberichte verfügbar.

 

Kontakt für Investoren und Finanzanalysten

Manuela Suter, CFO

Telefon +41 58 750 15 50

ir@bucherindustries.com

Kontakt für Medien

Silvia Oppliger, Leiterin Konzernkommunikation

Telefon +41 58 750 15 40

media@bucherindustries.com


Zusätzliche Führungskennzahlen: Bucher Industries verwendet intern und extern Kennzahlen, die nicht von Swiss GAAP FER definiert sind. Die Zusammensetzung und die Berechnung der einzelnen Kennzahlen sind auf www.bucherindustries.com/zusaetzliche-fuehrungskennzahlen aufgeführt.