Konzern
CHF Mio. | Januar – März | Veränderung in | Gesamtjahr | |||
| 2020 | 2019 | % | %1) | %2) | 2019 |
Auftragseingang | 668 | 745 | −10.3 | −5.7 | −6.3 | 3’008 |
Nettoumsatz | 702 | 824 | −14.9 | −10.8 | −11.2 | 3’106 |
Auftragsbestand | 955 | 1’042 | −8.3 | −3.6 | −4.2 | 1’019 |
Personalbestand per Stichtag | 12’2763) | 13’522 | −9.2 |
| −10.7 | 13’107 |
1) Bereinigt um Währungseffekte |
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Zu Beginn des ersten Quartals 2020 war die Nachfrage nach den Produkten und Dienstleistungen von Bucher Industries wie erwartet insgesamt solide. In der Folge führten die teils drastischen Massnahmen, welche die Behörden aufgrund der Pandemie weltweit erliessen, jedoch zu starken wirtschaftlichen Einschränkungen. Gegen Ende der Berichtsperiode waren zahlreiche Produktionsstandorte mit Verzögerungen und Unterbrüchen in der Lieferkette, Ausfällen von Mitarbeitenden sowie einer reduzierten Kundenaktivität konfrontiert. Der Konzern sah sich deshalb veranlasst, die Produktion an mehreren Standorten temporär herunterzufahren. Einige Standorte wurden aufgrund behördlicher Anordnung geschlossen. Der Umsatz sank entsprechend deutlich gegenüber dem sehr hohen Vorjahreswert. Die erneute Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber den wichtigsten Währungen wirkte sich mit rund 4 Prozentpunkten negativ aus. Wie in früheren wirtschaftlichen Abschwüngen hat Bucher Industries zur Sicherstellung der Liquidität und Rentabilität Massnahmen initiiert. So baut der Konzern die kommittierten Kreditlinien um CHF 140 Mio. auf CHF 300 Mio. aus, implementiert diverse Kostensparprogramme und passt die Kapazitäten an die tieferen Produktionsvolumen an. Per Stichtag waren vom konzernweiten Personalbestand 887 Vollzeitstellen in Kurzarbeit. Betroffen waren vorwiegend Mitarbeitende in Frankreich und in Italien.
Kuhn Group
CHF Mio. | Januar – März | Veränderung in | Gesamtjahr | ||
| 2020 | 2019 | % | %1) | 2019 |
Auftragseingang | 237 | 248 | −4.4 | 1.5 | 1’141 |
Nettoumsatz | 300 | 350 | −14.2 | −9.5 | 1’177 |
Auftragsbestand | 333 | 351 | −5.2 | − | 411 |
Personalbestand per Stichtag | 4’4762) | 5’660 | −20.9 |
| 5’188 |
1) Bereinigt um Währungseffekte |
Produktion in Frankreich temporär heruntergefahren
Nach einem ordentlichen Start ins Jahr war die Division mit einer Verschlechterung des Marktumfelds konfrontiert. COVID-19 führte zu einem veränderten Konsumverhalten und Verwerfungen in der Logistik, was auf die Preise für Milchprodukte und Fleisch drückte. Auf dem nordamerikanischen Markt kam es zu Jahresbeginn zur erwarteten Verbesserung auf tiefem Niveau, jedoch zeigten sich für Kuhn Group dann zunehmend die ersten negativen Auswirkungen der Pandemie. In Europa kamen diese zu den bestehenden Herausforderungen mit der Trockenheit und den agrarpolitischen Unsicherheiten hinzu. Die Produktion in Frankreich musste Mitte März heruntergefahren werden. Kritische Aktivitäten wie Kundenbetreuung und Ersatzteillieferungen wurden aufrechterhalten. In diesem schwierigen Umfeld war der Umsatz von Kuhn Group deutlich rückläufig.
Bucher Municipal
CHF Mio. | Januar – März | Veränderung in | Gesamtjahr | |||
| 2020 | 2019 | % | %1) | %2) | 2019 |
Auftragseingang | 132 | 133 | −0.7 | 4.9 | −0.1 | 520 |
Nettoumsatz | 114 | 135 | −15.3 | −10.9 | −12.4 | 541 |
Auftragsbestand | 174 | 179 | −2.7 | 2.6 | −2.6 | 159 |
Personalbestand per Stichtag | 2’3993) | 2’269 | 5.7 |
| −1.8 | 2’370 |
1) Bereinigt um Währungseffekte |
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Stabile Nachfrage
Die Division verzeichnete einen Auftragseingang auf einem weiterhin hohen Niveau, was auf grössere Bestellungen für Grosskehrfahrzeuge und Müllfahrzeuge sowie auf die Vorlaufzeiten von Projektausschreibungen zurückzuführen war. Die Nachfrage nach Winterdienstgeräten schwächte sich aufgrund des milden Winters in Europa und Russland gegenüber der guten Vorjahresperiode deutlich ab. Leicht rückläufig zeigte sich auch die Nachfrage nach Kanalreinigungsfahrzeugen. Der Umsatz entwickelte sich bei allen Produktgruppen negativ. Die Gründe waren der tiefere Auftragsbestand zu Beginn der Berichtsperiode, die temporäre Schliessung der Produktionsstandorte in China, Italien und Frankreich sowie Unterbrüche in der Lieferkette, welche die Produktion beeinträchtigten. Der Auftragsbestand blieb annähernd auf dem guten Niveau der Vorjahresperiode.
Bucher Hydraulics
CHF Mio. | Januar – März | Veränderung in | Gesamtjahr | ||
| 2020 | 2019 | % | %1) | 2019 |
Auftragseingang | 158 | 161 | −2.0 | 1.6 | 564 |
Nettoumsatz | 150 | 179 | −16.3 | −13.3 | 649 |
Auftragsbestand | 118 | 182 | −35.1 | −32.5 | 113 |
Personalbestand per Stichtag | 2’6312) | 2’880 | −8.6 |
| 2’766 |
1) Bereinigt um Währungseffekte |
Anpassung der Kapazitäten
Bei Bucher Hydraulics sank die Nachfrage im ersten Quartal 2020 insgesamt nur leicht. Diese solide Entwicklung wurde durch unterschiedliche Kundenreaktionen auf die COVID-19-Pandemie überlagert: Sie reichten von temporären Standortschliessungen mit Bestellstopps bis zu einem Aufbau an Lagerbeständen mit bedeutend höheren Bestellvolumen. Der deutliche Umsatzrückgang resultierte primär aus dem tieferen Auftragsbestand gegenüber dem starken Vorjahr. Zusätzlich sah sich die Division zunehmend mit produktionsseitigen Herausforderungen konfrontiert: Schwierigkeiten in der Lieferkette sowie temporäre Schliessungen der Standorte in China, Indien und Italien. Die Division initierte diverse Massnahmen zur Anpassung an die tiefere Kapazitätsauslastung, inklusive eines Abbaus an temporären Arbeitskräften.
Bucher Emhart Glass
CHF Mio. | Januar – März | Veränderung in | Gesamtjahr | |||
| 2020 | 2019 | % | %1) | %2) | 2019 |
Auftragseingang | 84 | 130 | −35.3 | −31.7 | −30.1 | 524 |
Nettoumsatz | 91 | 117 | −22.5 | −18.2 | −18.2 | 487 |
Auftragsbestand | 253 | 244 | 3.9 | 9.8 | 12.2 | 271 |
Personalbestand per Stichtag | 1’738 | 1’722 | 0.9 |
| 1.3 | 1’770 |
1) Bereinigt um Währungseffekte |
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Starker Rückgang gegenüber sehr gutem Vorjahr
Bucher Emhart Glass verzeichnete einen starken Rückgang von Auftragseingang und Umsatz, dies jedoch gegenüber sehr hohen Werten in der Vorjahrsperiode. Gründe waren Verschiebungen im Zusammenhang mit der Umstellung auf das neue ERP-Warenwirtschaftssystem sowie die Konsequenzen der Pandemie: Temporäre Produktionsschliessungen in China, Malaysia und teilweise in den USA sowie die Reisebeschränkungen, welche die Installation der Anlagen bei Kunden erschwerten bis verunmöglichten. Der Auftragsbestand nahm weiter zu und befindet sich auf einem sehr hohen Niveau.
Bucher Specials
CHF Mio. | Januar – März | Veränderung in | Gesamtjahr | |||
| 2020 | 2019 | % | %1) | %2) | 2019 |
Auftragseingang | 69 | 91 | −23.7 | −21.6 | −22.5 | 324 |
Nettoumsatz | 61 | 61 | −0.7 | 1.7 | −1.0 | 316 |
Auftragsbestand | 91 | 103 | −11.8 | −9.6 | −11.1 | 82 |
Personalbestand per Stichtag | 968 | 923 | 4.9 |
| 1.1 | 948 |
1) Bereinigt um Währungseffekte |
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Gehaltener Umsatz bei stark nachlassender Nachfrage
Bucher Vaslin war stark betroffen von der Pandemie, da die beiden Produktionsstandorte in Frankreich Mitte März heruntergefahren wurden. Bucher Unipektin spürte die Auswirkungen vor allem im Auftragseingang, welcher sich stark reduzierte, da Kunden ihre Aufträge verschoben. Bei Bucher Landtechnik schlugen sich die negativen Effekte im ersten Quartal 2020 dank ausgeprägter Marketing-Aktivitäten noch nicht in den Zahlen nieder. Die Geschäftseinheit spürt jedoch die zusätzliche Verunsicherung bei den Kunden. Jetter verzeichnete eine stark nachlassende Nachfrage.
Aussichten 2020
Die anhaltende COVID-19-Krise hat die Unsicherheiten deutlich erhöht und dürfte sich auch zunehmend negativ auf die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen von Bucher Industries auswirken. Der Konzern stellt sich daher auf einen schwierigen weiteren Verlauf des Geschäftsjahrs ein. Basierend auf der aktuellen Einschätzung rechnet der Konzern für das laufende Jahr mit einem deutlichen Umsatzrückgang. Die flexible Kostenstruktur sollte zu einer Betriebsgewinnmarge im tiefen bis mittleren einstelligen Bereich sowie einem weiterhin positiven Konzernergebnis führen, auch wenn dieses markant tiefer als im Vorjahr ausfallen dürfte. Mit dem Bestand an liquiden Mitteln von CHF 350 Mio. per Ende März sowie dem Ausbau der kommittierten Kreditlinien auf CHF 300 Mio. ist der Konzern für die Krise finanziell gut gerüstet.