Unser Produktionsstandort von Bucher Hydraulics in Indien zeigt, wie ein Unternehmen das schaffen kann.
Bucher Hydraulics hat in den letzten Jahren in Gurgaon mehrere Umweltinitiativen gestartet und wurde dafür im Jahr 2020 vom VDMA Indien mit dem «Excellence Award» für «Initiatives for Energy Efficiency and Conservation» ausgezeichnet.
Prüfstände mit «power on demand»
Bei Bucher Hydraulics in Indien werden am Ende des Herstellungsprozesses sämtliche Produkte getestet. Die neuesten Prüfstände sind mit Servomotoren ausgestattet, die mit hocheffizienten QXEH-Innenzahnradpumpen verbunden sind. Mit dieser Technologie wird Strom nur während dem eigentlichen Prüfen und auf Bedarf verwendet, was einige Vorteile mit sich bringt: tieferer Stromverbrauch und Geräuschpegel sowie geringere Wärmeentwicklung. Dies wiederum führt zu angenehmeren Temperaturen in der Produktionshalle sowie einer längeren Verwendbarkeit des Hydrauliköls in den Prüfgeräten.
20% des Stromverbrauchs von Solarzellen
Eine andere Massnahme war die Erweiterung der Solarzellen auf dem Dach der Produktionshalle. Auf die Solarenergie entfällt nun fast 20% des gesamten Stromverbrauchs des Produktionsstandorts, wodurch auch die Betriebskosten sinken.
Alle Stromsparlampen in den Büros und in der Montagehalle wurden durch LED-Leuchten ersetzt. Das vermindert nicht nur den Energieverbrauch, es verbessert auch die Arbeitsbedingungen. Zudem können über Fernüberwachung verschiedenste Systeme geregelt werden, von Klimaanlagen und Beleuchtung über Wasserzufuhr bis zu den Kühltürmen. Damit werden Lufttemperatur und Lichtverhältnisse optimiert und gleichzeitig wird weniger Strom verbraucht.
Schonung der natürlichen Ressource Wasser
Durch die schnelle Urbanisierung von Gurgaon und die übermässige Nutzung des Grundwassers im nordindischen Bundesstaat Haryana sank der Grundwasserspiegel von 2013 bis 2018 um rund sieben Meter. Deshalb ist nun gesetzlich vorgeschrieben, dass auf neuen Gebäuden Anlagen zum Sammeln von Regenwasser installiert werden, um das Grundwasser wieder anzureichern. Bucher Hydraulics baute fünf solcher Anlagen mit einem totalen Fassungsvermögen von 150’000 Litern. Geht man von einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 600 mm pro Jahr aus, so führen diese Anlagen dem Grundwasser jährlich bis zu 4.5 Millionen Liter Wasser zu. Die Anlagen sind mit tiefen Bohrschächten direkt verbunden, damit das gesamte Regenwasser von den Dächern dem lokalen Grundwasser zukommt.
Am Produktionsstandort ist zudem eine Kläranlage mit einer Kapazität von 15’000 Litern pro Tag installiert. Diese Anlage reinigt 100% des häuslichen Abwassers, das für die wasserbasierte Klimatisierung, die Toilettenspülung und die Bewässerung der Umgebungsanlage wiederverwendet wird. Die automatische Bioreaktor-Kläranlage ist kompakt, energieeffizient und benötigt keine personellen Ressourcen für den Betrieb.
Zwar gibt es gesetzliche Vorschriften für die Installation von Solarzellen und Anlagen zum Sammeln von Regenwasser, aber Bucher Hydraulics ging weit über diese Anforderungen hinaus. Ausschlaggebend waren ökologische Überlegungen sowie das Wohlbefinden der Mitarbeitenden und jährliche Einsparungen dank tieferer Betriebskosten. Keine finanziellen Einsparungen ergeben sich durch die Regenwasser-Sammelanlagen. Gesetzlich war Bucher Hydraulics verpflichtet, zwei Anlagen zu installieren. Das Unternehmen entschied sich jedoch für fünf, um dem Grundwasser so viel Regenwasser wie möglich zuzuführen.
Kapil Sehgal, Geschäftsführer von Bucher Hydraulics in Indien, erklärt warum:
«Die Produkte und Lösungen von Bucher Hydraulics sind beispielhaft für unser Engagement für Energieeffizienz und Umwelt. Es ist für uns deshalb selbstverständlich, dass wir auch in unserer Produktion Technologien einsetzen, die helfen, Energie und natürliche Ressourcen zu schonen. Regenwasser aufzufangen und dem Grundwasser zuzuleiten sowie die Aufbereitung des häuslichen Abwassers sind unser kleiner Beitrag zum Schutz der natürlichen Ressource Wasser und zur nachhaltigen Zukunft.»
Weitere Informationen zu unseren zur Nachhaltigkeitsbestrebungen finden Sie im Nachhaltigkeitsbericht 2020 (englisch).